Von Fachwerk und Fahrrädern
Vor zwei Jahren ging das Hotel1601 im thüringischen Treffurt an den Start. Es kombiniert 420 Jahre Geschicte mit modernen Elementen und gastfreundlichen Extras.
Altstadtkern und Radwege vor der Tür, E-Bike-Aufladestation, Fahrradgarage und Radverleih im Haus: Das Hotel1601 in Treffurt im Werratal ist ein Paradies für Radfahrer:innen, Kanutouristen und alle Reisenden, die naturnahe Wege und viel frische Luft lieben. Das Inklusionshotel ist Teil der historischen Fachwerkstadt und wurde 2020 barrierefrei und rollstuhlgerecht grundsaniert, alle 13 Zimmer können mit einem Fahrstuhl erreicht werden.
Nachhaltige Alternativen haben im Hotel1601 einen hohen Stellenwert, sowohl in Sachen Energie mit 100 Prozent Ökostrom aus Werrakraft als auch beim Frühstück mit regionalen Produkten, vor allem aus der eigenen Herstellung des St. Johannesstifts, der Muttergesellschaft des Hotels. Ein besonderes Angebot erfreut vor allem Zweirad-Fans im Rollstuhl, die mehr von der Region sehen und erleben möchten. So stehen beispielsweise ein E-Handbike und auch ein E-Rollstuhlfahrrad zur Verfügung, in dem Menschen transportiert werden, die in ihrem eigenen Rollstuhl sitzen bleiben. Und das ist nur einer von zahlreichen guten Gründen, um die Thüringer Welterberegion in der Mitte Deutschlands zu besuchen.
Wertschätzung im Werratal
Vom Grafikdesign zur Hotelleitung: Michael König hat seinen Platz im Hotel1601 gefunden und schätzt dort vor allem das Menschliche und das Natürliche.
„Wenn man diese Branche und die Aufgaben im Hotel mag, ist man dort immer richtig, egal, welchen Beruf man ursprünglich gelernt hat“, findet Michael König, der das Hotel1601 in Treffurt seit dessen Eröffnung im Jahr 2021 leitet. Der ausgebildete Grafikdesigner stammt ursprünglich aus der Nähe von Leipzig, ist nach diversen beruflichen Stationen nun zurück in der Heimatregion und hat das „Neuland Hotel“ für sich entdeckt.
„Das Interessante an meiner Aufgabe ist, jeden Tag aufs Neue mit den unterschiedlichsten Menschen, Gruppen und Problemstellungen zu tun zu haben“, sagt Michael König, der nach einem Unfall vor mehr als 20 Jahren die Diagnose inkomplette Querschnittslähmung erhielt. „Es ist eine große Bereicherung, mit so vielen verschiedenen Gästen und Mitarbeitenden zusammen zu sein und Gespräche führen zu dürfen.“ Außerdem schätzt der 48-Jährige es sehr, dass moderne Kunst, die sonst keiner hat, im Hotel1601 einen festen Platz findet. Die Lage am sogenannten „Grünen Band“ im ehemaligen Grenzgebiet bietet zudem unberührte Natur und eine Schatzkammer der Artenvielfalt.
Fotos: Marcel Lämmerhirt, Hotel1601